Presse
Minuten der Ergriffenheit
Datum: | 24.12.2013 |
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Zeitung: | Dürener Zeitung |
„Jauchzet, frohlocket“, so heißt nicht nur der Eingangschor
der Ersten Kantate des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach, sondern
dies war vor allem das Gefühl, das die Besucher in der voll besetzten St.
Michael-Kirche in Lendersdorf bei der Aufführung von Bachs Werk erlebten.
Wieder einmal standen Kammerchor und Orchester der Cappella Villa Duria unter
der Leitung von Johannes Esser für ausgezeichnete Klangqualität.
Ein Hörgenuss waren vor allem auch die Solisten Katharina
Bergrath (Sopran), Almuth Herbst (Alt), Jens Lauterbach (Tenor) und Thomas
Bonni (Bass), die ihre Arien und Rezitative mit einer selbstverständlichen
Leichtigkeit sangen, die die Zuschauer tief berührte. Thomas Bonni wusste sich
trotz seiner starken Stimme im Duett mit Katharina Bergrath zurückzunehmen, so
dass beide Stimmen gleichberechtigt erklingen konnten. Die klare helle
Sopranstimme von Katharina Bergrath bewegte sich mühelos durch sämtliche Lagen.
Auch Almuth Herbst begeisterte das Publikum vor allem mit der Arie „Schlafe
mein Liebster, genieße die Ruh“. Die Rolle des „Erzählers“ füllte Jens
Lauterbach sehr gut mit Lebendigkeit.
So war es nicht verwunderlich, dass der letzte Ton des
Werkes erst eine geraume Zeit verklingen musste, weil sich die zahlreichen
Besucher erst aus der Ergriffenheit lösen mussten, um dann minutenlang zu
applaudieren.
Das Ensemble wirkte wie aus einem Guss, und die Faszination
des Werkes übertrug sich von Anfang an auf die Zuhörer. So wundert es nicht,
dass ein Besucher seine Begeisterung über das musikalische Erleben des
Weihnachtsoratoriums so formulierte: „Jetzt kann Weihnachten kommen!“ (mh)